15. Juni 2023, 19:00 Uhr – Museumssaal, Städtisches Museum Überlingen

Foto: Stadtarchiv Singen

Die Heidenhöhlen bei Goldbach umgibt immer noch die Atmosphäre des Geheimnisvollen, obwohl sie so gut wie ganz zerstört sind. Früher fielen die Felswände steil in den See ab, das weiche Gestein war durchzogen von Gängen und Räumen. Wie haben die Höhlen ausgesehen, wer hat sie einst in den Fels gegraben, was könnte ihre Funktion gewesen sein? Es gibt alte Ansichten, Beschreibungen und sogar einen Grundrissplan, doch bleibt viel Raum für Spekulation. Im 19. Jahrhundert waren die Heidenhöhlen ein spektakuläres Reiseziel früher Bodensee-Touristen. Dennoch wurden große Teile weggesprengt, als 1847/48 die Straße von Überlingen nach Sipplingen gebaut wurde. Der immer noch ansehnliche Rest der Höhlen wurde bis in die 1950er Jahre von zahllosen Menschen besucht, dann aber trotzdem 1960 aus Gründen der Sicherheit zerstört, da eine Renovierung zu kostspielig erschien.

Dr. Franz Hofmann studierte Kunstgeschichte, Geschichte des Mittelalters und Wirtschaftsgeschichte. Er promovierte über Wandmalerei des Trecento in der Toscana. Im Kreisarchiv Konstanz ist er für die Regionalgeschichte des westlichen Bodensees zuständig. Neben publizistischer Tä- tigkeiten war er 2012 Kurator der Heidenhöhlen-Ausstellung im Städtischen Museum Überlingen.

Eintritt frei